Während der Umfrage auf Instagram wurden folgende Beweggründe für einen Rufmord ersichtlich:
Wie ihr sehen könnt, gibt es viele Gründe, die dazu führen, dass jemand Gerüchte verbreitet. Gemeinsam haben die Motive, dass sie meist der Person selbst zu Gute kommen.
„Entweder schützen sie das verzerrte Selbstbild oder helfen ihr mit stressigen, herausfordernden Situationen umzugehen.“
An dieser Stelle hat man sogar eventuell Mitleid mit diesen Menschen. Was aber auch klar wird, dass primär die Gründe, die einem selbst zu Gute kommen im Nachgang die psychische Zerstörung eines anderen Menschen bedeuten können.
„Lasst diesen Gedanken kurz auf euch wirken bevor ihr weiterlest.“
Eine weitere Frage in meiner Instagram Umfrage war, wie Personen von ihrem Rufmord erfahren haben. Ich möchte euch die Antworten nun nach und nach präsentieren:
Klar wird, dass Täter vor keiner Bindung zurückschrecken. Sei es der eigene Freund, Ehemann, beste Freundin, Geschwister oder sogar Mutter – sie werden alle versucht davon überzeugt zu werden, wer ihr „wirklich“ seid. Dies sollte erst gar keine Probe für die Bindung zwischen gewissen Menschen sein, aber manchmal erkennt man auch dadurch, wer wirklich zu einem hält oder nicht. Früher hat mich das selbst getroffen, wenn sich Menschen aufgrund der Meinung Anderer sich von mir distanziert haben. Heute winke ich freudestrahlend, weil ich weiß, dass ein Mensch, der seine Meinung über das Gerede Anderer baut, hat keinen Platz in meinem Leben.
Das ist nicht nur so daher gesagt, sondern ich bin wirklich in diesen Momenten Gott dankbar, dass er mir offenbart hat, wer wirklich zu mir hält. Zum Glück sind viele Menschen, die ich seit Jahren kenne, an meiner Seite geblieben – egal was jemand sagen mag. Und darauf solltet ihr auch Acht geben
„Wer macht sich sein eigenes Bild und wer distanziert sich aufgrund von Gerüchten von euch?“
Schmeißt die zweite Gruppe gnadenlos aus eurem Leben. Erstens kann man diesen Personen nicht vertrauen und zweitens sind sie meist auf ihre eigenen Vorteile bedacht. Ihnen geht es nicht in erster Linie um euch oder die Freundschaft, sondern sie selbst. Gruselig, wenn man bedenkt, wie viel wir von dem, was erzählt wird, gar nicht mitbekommen oder? Oder wie ich letztens gelesen haben
„Stell dir vor in wie viele WhatsApp Gruppen du bereits Gesprächsthema warst.“
Es gibt definitiv verschiedene Stufen des Rufmords. Schnell wird aus einem Gerücht eine Hexenjagd. Vermutungen verbreiten sich wie ein Lauffeuer und ehe man sich versieht, zeigen alle Finger auf einen selbst. Man weiß manchmal nicht mal, woher die plötzliche Abneigung gegen einen kommt. Schnell fühlen sich Menschen ausgegrenzt, beobachtet oder sogar angegriffen. Sie ziehen sich noch weiter zurück, kapseln sich ab und verfallen in Angstzustände, gar Depressionen. Es gibt sogar Menschen, die sich das Leben aufgrund solcher Taten genommen haben. Sie fühlen sich so gedemütigt und dem gesellschaftlichen Wert beraubt, dass sie keinen anderen Weg sehen als diesen Schritt zu gehen.
Große Aufmerksamkeit haben in letzter Zeit die Suizide von jungen Menschen, die selbst noch zur Schule gingen, auf Social Media erfahren. Allein die Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ [13 reasons why] hat so viel Aufmerksamkeit erzeugt, dass es kontroverse Diskussionen gab. Achtung Spoiler: Wer die Serie kennt weiß, wie sich Gerüchte in eine Hexenjagd zuspitzen können.
Auch die Umfrage auf Social Media zeigt, dass 44% der Teilnehmer zumindest Angst oder Depressionen aufgrund der Gerüchte über sie hatten.
Gerüchte wirken tiefer als nur auf den Ruf selbst. Sie schädigen sogar die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden eines Menschen.
„Die Lehre für uns? Gehen wir bedachter mit unseren Worten um und behalten unsere Gedankengänge über Vermutungen lieber für uns statt einer anderen Person damit nachhaltig zu schädigen. Ich habe vor allem im letzten Jahr gelernt, dass es nicht nur wichtig ist, wann wir etwas sagen, sondern auch wie und was. Manche Dinge sind besser dran, unausgesprochen zu bleiben.“
Bild („Cabossa 2015“) unter Creative Commons License von FrancisMad Photogrpaher
Dies ist der dritte Artikel aus der Serie zum Thema „Rufmord“. Weitere Artikel aus der Reihe:
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