Wichtig ist das, was ihr alle schon wisst: Ihr seid einzigartig, denn das macht die Persönlichkeit aus. Jeder hat seine Macken, Stärken, Vorlieben, Abneigungen und so weiter. Auch innerhalb der Kultur heißt das nicht, dass alle dazugehörigen Menschen gleich sind. Die Kultur gibt zwar mit ihren Werten und Normen einen äußeren Rahmen für das eigene Handeln vor, aber ob dieser auch ganz ausgefüllt wird, hängt von jedem selbst ab.
… verankert ist „Mit spätestens 25 Jahren sollte eine Person verheiratet sein“ gibt es trotzdem Menschen, die nicht dieser Vorstellung entsprechen, oder? Aber woher kommt das?
Zunächst einmal haben viele externe Faktoren einen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung, darunter auch das Elternhaus. Wenn der Vater zu einem kommt und sagt, dass die Verwandten auf der letzten Feier gefragt hätten, wann denn deine Hochzeit sei, fühlst du dich vermutlich komisch. Dies mag einerseits daran liegen, dass das Heiraten in der westlichen Welt eher als Krönung einer Beziehung und nicht einem Punkt auf einer To-Do-Liste entspricht. Mit diesem Gedanken fühlst du dich wohler. Aber wie bringst du das den Eltern und dem Rest der Gesellschaft bei?
… die Tatsache, dass die Kultur in den östlichen Ländern von der Gemeinschaft, dem Umgang miteinander und sogar der sozialen Stellung geprägt ist, während in Industrieländern, vorrangig der Individualismus, die Leistung und der Erfolg wichtige Werte sind. Beide Seiten haben ihre Berechtigung und viele Vorteile.
„Was aber passiert, wenn ein Mensch, dessen Umgebung so viel anders geprägt ist in einem Umfeld „ausgesetzt“ wird, das ganz andere – wenn nicht sogar gegensätzliche Werte – verfolgt?“
Ein lebenslanges Einsperren ist keine Lösung, also liegt es an einem selbst, Kompromisse zu schließen.
… zwischen deinen Bedürfnissen und den Bedürfnissen anderer. Ja, sie meinen es gut, aber sind ihre Motive – sei es der Berufswunsch, die persönliche Zukunft oder weitere wichtige Schritte im Leben – noch aktuell und in dem Land, wo wir leben praktizierbar ohne den eigenen Willen hintenanzustellen?
„Auf einmal steht man vor einem Weg, der sich in zwei teilt. Geht man den Weg, der die Eltern und andere zufrieden stellt oder den, der einen selbst glücklich macht?“
Manchmal gibt es einen Weg, der beides vereint – das ist der Idealfall, aber das Leben ist nicht ideal.
… und müssen einen Weg wählen, der uns schwer fällt. Manchmal entscheiden sich Personen, dass sie ihre Komfortzone verlassen möchten und einen neuen, unbekannten Weg gehen. Die Gesellschaft schlägt dann meist die Hände über den Kopf, gibt einem das Gefühl ins eigene Verderben zu rennen. Ja manchmal behalten sie Recht, aber was ist, wenn der neue Weg, den man einschlägt und nicht kulturell vorgesehen ist, einem zu etwas Größerem führt als das was sich jeder Mitmensch hätte vorstellen können? Wichtig ist, dass man stets selbst hinterfragt, ob einem die kulturellen Werte – egal welcher Kultur – Freude bereiten.
… dass unser Gehirn auf Gewohnheiten programmiert ist. Nicht umsonst wird der Mensch als „Gewohnheitstier“ bezeichnet. Veränderungen sind meist mit Angst verknüpft. Angst, geliebte Menschen zu enttäuschen. Angst, eines Tages eingestehen zu müssen, dass die Gesellschaft doch Recht hatte. Angst, dass man seine eigenen Erwartungen und Ansprüche nicht erfüllen kann. Angst, dass man die Situation mit dem Einschreiten eines neuen Weges verschlimmert hat und letztendlich zusammengefasst:
„Die Angst zu versagen.“
Den Fehler, den die meisten Menschen aber hierbei machen ist, dass sie die Situation einseitig betrachten. Was ist, wenn all die Ängste unbegründet bleiben und man etwas für sich und seine Persönlichkeit hinzugewinnt? Wenn man letztendlich seiner Familie, der Gesellschaft und sich selbst beweist, dass es wert war, diesen Weg zu gehen, weil man glücklicher ist als je zuvor?
… meist nicht angenehm, bringen eine gewisse Unruhe mit sich, aber langfristig helfen sie uns, unsere Ziele zu erreichen und uns letztendlich zu einem glücklicheren Menschen zu machen.
Zum Leben gehört selbstständige Entscheidungen zu treffen und deren Risiken und Konsequenzen zu tragen. Es bleibt einem selbst überlassen, ob man sein Leben in seiner selbst und von der Umgebung eingerichteten Komfortzone verbringen möchte oder ob man den Mut hat, in die weite Welt hinauszugehen und zu entdecken, was außerhalb dieser Zone liegt. Oft besteht das Bild im Kopf, dass man als erwachsener Mensch „fertig entwickelt“ ist, aber persönliche Weiterentwicklung ist ein Prozess, der darüber hinausgeht und das Wichtigste: Jedem selbst überlassen. Und wir haben jeden Tag die Chance, diese Entscheidung zu überdenken.
„Mal aus der Routine ausbrechen und einen Weg gehen, den keiner für möglich gehalten hat. Der nicht deinen ursprünglichen Werten entspricht. Das ist Wachstum.“
Versteht mich nicht falsch. Die kulturellen Unterschiede sind erstens nicht die einzige Quelle für die persönliche Weiterentwicklung, aber eine, wenn nicht sogar eine wichtige. Zweitens ist das Nonplusultra nicht, sich bei jeder Entscheidung im Leben eine Revolution gegen seine Kultur anzuzetteln. Es geht vielmehr darum, dass man vor allem bei wichtigen Entscheidungen in sich hineinhorcht und sich fragt: „Ist das wirklich das, was ich möchte? Macht es mich langfristig glücklich?“ Und wenn ja: Go for it! Und letztendlich gibt es nicht den einen ODER den anderen Weg. Die Kunst ist es, beide Wege miteinander zu vereinen ohne sich selbst zu verlieren.
Zwischen zwei Kulturen aufzuwachsen, kann sehr schön sein. Man hat kann individuell seine Ziele verfolgen während man am Wochenende die Gemeinschaft der Familie und der Gesellschaft genießt. Dennoch bringt sie Herausforderungen mit sich. Wichtig ist, einen Weg zu wählen, den man am Ende der Lebensjahre nicht bereut. Aber kann man das immer absehen? Deshalb ist umso wichtiger, dass man mit der Entscheidung glücklich ist.
„Wenn man sich entscheidet einen Weg zu gehen, den man noch nicht kennt, kann es nur ein Gewinn werden.“
An Erfahrungen, möglicherweise erfüllten Träumen oder sogar an innerer Zufriedenheit. Eine neue Studie aus der Wissenschaft spricht sogar dafür, dass die eigene Persönlichkeit und ihre Entwicklung sogar Faktoren sind, die zu höherem beruflichen Erfolg verhelfen als die Intelligenz. Interessant, oder?
Weiterführende Artikel:
Why Success depends more on personality than intelligence
If You’re so smart, why aren’t you rich?